Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Definition, Ziele, 3-Säulen-Modell

Erstmalige Erwähnung in der „Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung“ der WHO vom 21. November 1996: www.euro.who.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die systematische, zielorientierte und kontinuierliche Steuerung aller betrieblichen Prozesse, mit dem Ziel Gesundheit, Leistung und Erfolg für den Betrieb und alle seine Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. (Quelle: Wegner & Hetmeier 2008)

Ziele BGM:

  • Senkung von Fluktuation durch Steigerung der emotionalen Bindung an Ihr Unternehmen
  • Verbesserung des Betriebsergebnisses und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft Ihrer Belegschaft
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit Ihrer Beschäftigten
  • Entfaltung der Ressourcen der Angestellten Ihres Unternehmens
  • bessere Bewältigung von Herausforderungen durch demographischen Wandel
  • Steigerung der Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber
  • Einhaltung rechtlicher Vorschriften und Rahmenbedingungen

Dementsprechend beinhaltet Ergo-Profiling im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements die umfängliche Beratung zur systematischen Organisation in Ihrem Unternehmen und dessen interaktiver Führung sowie die gemeinsame, zielorientierte Entwicklung bzw. Optimierung von betrieblichen Strukturen und Prozessen, um einerseits Arbeit (Arbeitsplatz – Arbeitsmittel – Arbeitsorganisation – Arbeitskompetenz – Arbeitsumfang – Arbeitsschutz) und andererseits das individuelle und kollektive Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich und leistungsoptimiert in allen präventiven Handlungsfeldern zu gestalten:

3 Säulen-Modell

  1. System-Prävention: Unternehmenskultur - Führungsstil - Mitbestimmung - Kommunikation - Fremdverantwortung
  2. Verhältnis-Prävention: Arbeitsplatz - Arbeitsorganisation - Arbeitsmittel - Arbeitsabläufe - Arbeitsumfang - Arbeitsschutz
  3. Verhaltens-Prävention: Konstitution - Fitness - Eigenwahrnehmung - Eigenverantwortung - Persönlichkeit - Kompetenzen

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist analysebasiert im Hinblick auf das jeweilige Unternehmen sowie dessen einzelne Arbeitsplatznehmer*innen. Analysiert werden u.a. Arbeitsschutzmaßnahmen, physische und psychische Belastungsfaktoren, Arbeitszeiten, Arbeitsabläufe, Arbeitsprozesse, Fehlzeiten, Krankengeschichten, biometrische Daten, Mitarbeiterbefragungen, die Führungskultur, das Betriebsklima, das Betriebsessen, die Work-Life-Balance sowie Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung wie Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung, Gesundheitsbildung, Gesundheitsberatung und Gesundheitsselbsthilfe.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Definition, Ansätze und Leitlinien

Luxemburger Deklaration zur Betrieblichen Gesundheitsförderung vom 27. bis 28. November 1997: www.luxemburger-deklaration.de/

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Ansätze:

  • Krankheitsorientierter Ansatz: Dieser untersucht, welche Risikofaktoren und Belastungen Menschen krank machen können und welche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Ziel ist die Minimierung gesundheitlicher Risiken auf der Basis eines Risikofaktorenmodells. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket orientiert sich demnach an der Vermeidung krankmachender Risiken (z.B. Ergonomie und Arbeitsschutz).
  • Gesundheitsförderner Ansatz: Dieser gesundheitsorientierte Ansatz, zielt auf die Gesunderhaltung der Beschäftigten. Hierzu werden Faktoren untersucht, die bewirken können, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen trotz erheblicher Arbeitsbelastungen und gesundheitskritischer Faktoren gesund bleiben. Diese sog. Ressourcen werden durch  zielgerichtete Maßnahmenbündel, unterstützt und verstärkt (z.B. Arbeitsklima und Work-Life-Balance).

Leitlinien/Prinzipien:

  1. Partizipation: Einbeziehung der gesamten Belegschaft
  2. Integration: Berücksichtigung der BGF bei allen wichtigen Entscheidungen und in allen Unternehmensbereichen
  3. Projektmanagement: systematische Bedarfsanalyse, Prioritätensetzung, Planung, Ausführung unter kontinuierlicher
    Kontrolle und Bewertung
  4. Ganzheitlichkeit: System-, Verhältnis- und Verhaltensprävention unter jeweiliger Einbeziehung beider BGF-Ansätze (s. BGM)

Die einzelnen Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung sind essentieller Teil eines nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)!

Für Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der betrieblichen Gesundheitsförderung, die hinsichtlich Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit den Anforderungen der §§ 20 und 20a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch genügen, wird gemäß § 3 Nummer 34 Einkommensteuergesetz eine Steuerbefreiung bis 500 € pro Arbeitnehmer*in und Jahr gewährt!